Wie Deutschlands ehemaliger Vizekanzler wurde ich in der schönen 
Kaiserstadt Goslar am beschaulichen Harzrand geboren. 
Hier lebe ich heute noch bzw. wieder, und zwar ausgesprochen gerne.

Meine erste prägende Begegnung mit der Welt der Strich-
männchen war ein Buch mit Werken von Wilhelm Busch – wie ich
ein Niedersachse; sein Grab kann auf dem kleinen Friedhof des
Dorfes Mechtshausen im Landkreis Groslar besucht werden.

Dann entdeckte ich die Knollennasenmännchen à la Mordillo und 
begann sie zu lieben. Bereits als Schüler entwickelte ich meine 
eigenen Figuren und zeichnete sie als Opfer morbid-witziger 
Situationen. Schülerzeitungen waren mein erstes Forum für diese 
Cartoons.

Ich merkte allerdings, dass diese Strichmännchen nicht ausreichten,
um meine Ideen zu transportieren. Also studierte ich in Hannover
Grafik-Design und erlangte so neben fundierten Zeichenkenntnissen
sogar eine ernsthafte Berufsausbildung.

Ganz nebenbei wurde in Hannover natürlich das Wilhelm-Busch-
Museum zu meiner wichtigsten Pilgerstätte: eine wunderbare
Möglichkeit, die Arbeiten der besten Zeichner einmal im Original
zu sehen – ein wichtiger Aspekt, wenn man sich mit grundlegenden
Fragen der Zeichentechnik beschäftigt.

Mein beruflicher Werdegang verschlug mich dann wieder nach
Goslar in die inzwischen aufgelöste Grafikabteilung einer lokalen
Tageszeitung. Dort entstand neben meiner eigentlichen Tätigkeit
als seriöser Hausgrafiker eine Vielzahl von Zeichnungen vor allem
zu lokalen Themen.

Nach zweitweiligen Versuchen mit Bleistift, Filzer und Kugel-
schreiber wurde bald die Zeichenfeder für viele Jahre mein
wichtigstes Werkzeug. Dann zeichnete ich Konturen mit dem
Pinsel, bis sich im hektischen Büroalltag ein dicker Drehbleistift als die praktischere Wahl erwies: Er kleckst nicht … Die Strichzeichnung wurde gescannt und mit Hilfe von Photoshop und Grafiktablett liebevoll koloriert. Aktuell gibt es bei mir keine herkömmlichen Originalzeichnungen auf Papier mehr, abgesehen von unansehnlichen Vorzeichnungen. Die Ausarbeitung findet inzwischen rein digital statt. (Computermuffeln sei versichert: Auch dies ist Handarbeit; der Rechner ist lediglich ein virtueller Schreibtisch. Zeichnen kann er nicht.)